Die Bedeutung der Hwarang-Do Jugendorganisation für die Entwicklung der Kampfkünste
Wie bereits erwähnt, hatte die Jugendorganisation Hwarang-Do (= Weg der „Blumenjugend“) einen maßgeblichen Anteil an der Vereinigung der drei Königreiche. Ursprünglich wurden die jugendlichen Mitglieder im Bogenschießen und kulturellen Dingen wie Lesen, Schreiben und Ethik unterrichtet. Bedingt durch die Expansionspolitik angrenzender Staaten und die damit verbundenen militärischen Auseinandersetzungen wurden aber auch kriegerische Künste wie Reiten, Schwimmen, Jagd, Ringkampf, Fußkampf (Taek Kyon) und Handkampf (Soo Bak-Gi) erlernt. Während der zweimal im Jahr statt-findenden Jagdfeste wurden die Sieger besonders geehrt und erhielten den Titel „Sonbe“. Sie sollten als neue Anführer im Krieg fungieren und erreichten oftmals den Rang eines Generals (siehe Kim Yoo Sin).
Offensichtlich haben die Hwarang-Krieger dem Fußkampf zu neuer Blüte verholfen, indem sie ihn kampftauglich machten und ebenso den ursprünglich primitiven Handkampf (Soo Bak Gi) verfeinert. Einige Historiker sind der Ansicht, dass die Hwarang-Krieger die Vorläufer der japanischen Samurai-Krieger waren.
Soo bak Gi und Taek Kyon in der Koryo-Dynastie (935 – 1392 n. Chr.)
Soo Bak Gi spielte eine bedeutende Rolle in der Koryo-Dynastie und wurde zum Nationalsport. Nicht nur das gemeine Volk sondern selbst der König hatte großes Interesse an dieser Art des unbewaffneten Kampfes und ließ jährlich im Mai einen Wettkampf abhalten. Die Sieger wurden mit einem bedeutenden Regierungsposten belohnt. Der König verpflichtete auch alle Soldaten, an diesen Wettkämpfen teilzunehmen.
Taek Kyon war gewissermaßen der Vorgänger des Soo Bak Gi. Es war ein Kampfkunstsystem der sehr „harten Art“ und bestand hauptsächlich aus Fußtechniken. Es wurde vornehmlich von Soldaten ausgeübt und für Zivilisten sogar verboten. Sie übten es nur noch unter strenger Geheimhaltung aus.